Bewaffnete Gorjanitchetas [9]

  • Gorjanitcheta im Gebiet Godetch: gebildet 1947 mit dem Befehlshaber Todor Dimitrov Filipov
  • Sechste Piriner Abteilung: Bewaffnete Gorjanitcheta, gebildet Anfang 1947 unter der Leitung von Gerasim Todorov. Später, um beweglicher zu sein, teilt sie sich in zwei Abteilungen, Anführer der zweiten Gruppe war Kiril Bengazov. Nach der Zerschlagung der Tchetas wurden 84 Menschen vor Gericht gestellt, 12 wurden zum Tode verurteilt.
  • Die Gorjanitcheta der Pazardzhika Bezirk: aktiv ab Ende 1949
  • Die Gorjanitcheta im Piringebirge: 1949 bilden sich daraus drei Gruppen
  • Erste Slivener Gorjanitcheta: gut bewaffnete Gruppe mit 28 Mitglieder, Befehlshaber Penjü Christov Michov, vernichtet im November 1950
  • Zweite Slivener Gorjanitcheta: Aufgestellt im April 1951, Befehlshaber Georgi Marinov Tarpanov. Sie erreichte eine Stärke von 150 Mitgliedern, darunter auch Frauen. Ihr Aktionsgebiet war das Slivener Balkangebirge. Für die Schlacht um ihre Zerschlagung wurden mehrere reguläre Armeeeinheiten und Truppenteile der Streitkräfte des Innenministeriums zusammengezogen und persönlich vom Minister des Inneren, Anton Jügov, vor Ort befehligt.
  • Gorjanitcheta im Bezirk Jambol, aktiv ab Frühjahr 1950
  • Gorjanitcheta in Russe: bewaffnet, aufgebaut im September 1950 mit 8 Mann, wächst auf 40 Mitglieder an, hatte ein starkes Netz von Helfern, agierte in den Dörfern im Bezirk Russe,
    zerschlagen im Mai / Juni 1951
  • Gorjanitcheta „Rilski Bojtzi“ in Dupnitza, gebildet 1950 unter der Führung von Nikola Hajdutov, aktiv in den Bezirken Dupnitza und Gorna Dzhumaja
  • Bewaffnete Gruppe aus Stara Zagora Aufgestellt im Oktober 1950, Ende 1951 besitzt sie 145 illegale Mitglieder.
  • „Goriani“ Organisation der Widerstandsbewegung in Bulgarien, gegründet im April 1951 vorwiegend von Schülern aus Plovdiv, Anführer Petko Kidikov, ihre Stärke erreicht zeitweilig 46 Mann, darunter 3 Frauen und geflohene Soldaten. Im August 1951 stellt die Organisation eine zweite Tcheta auf mit dem Anführer Georgi Komitov.
  • Gorjanitcheta Kazanlak: Aufgebaut im April 1951 in der Umgebung des Dorfes Strjama mit 8 Mann, als die Zahl der Mitglieder wächst, teilt sie sich in drei Gruppen auf, jede mit eigenem Aktionsgebiet um Kazanlak.
  • Gorjanitcheta Karlovo: Aufgebaut Anfang 1951 von den Brüdern Atanas und Ivan Batalov aus dem Dorf Karavelovo, kämpft im Gebiet um Karlovo und Staroselski im Balkangebirge.
  • Gorjanitchetas Plovdiv: Im Sommer 1951 kämpfen im Gebiet Plovdiv 4 Gorjanitchetas.
  • Gorjanitcheta der Separeva Banja: Bewaffnete Gruppe, organisiert im Herbst 1951, wird schnell aufgedeckt und zerschlagen.
  • Gorjanitcheta Assenovgrad
  • Gorjanitcheta Popovo: Bewaffnete Gruppe mit 16 Mitglieder, Befehlshaber Dobri Christov Tchupukov, kämpft in den Dörfer im Bezirk Popovo, vernichtet 1952
  • Gorjanitcheta im Balkangebirge kämpft 1954 um Elena

Der bewaffnete Widerstand in Bulgarien bekam auch von der bulgarischen politischen Emigration Unterstützung. 1955 sind nach Angaben der Staatssicherheit 52 bewaffnete Gruppen illegal über die Grenze nach Bulgarien eingesickert. Es waren zumeist bulgarische politische Emigranten, die sich der Gorjani-Bewegung anschließen wollten. Das Bulgarische Nationalkomitee, später „Bulgarische Befreiungsbewegung“, organisierte deren illegale Einschleusung über die Grenze.

Die bulgarische politische Emigration
als Unterstützung der Widerstandsbewegung

Die bulgarische politische Emigration, welche nach der gewaltsamen Einführung des kommunistischen Regimes im Lande in den Westen geflüchtet war und in den nächsten Jahren durch die über die Grenze geflohenen Bulgaren zahlenmäßig ständig wuchs, gründete bald verschiedene Organisationen zur Unterstützung der Widerstandsbewegung in Bulgarien.

Auslandsorganisationen der politischen Emigranten:

  • Bulgarisches Nationalkomitee „Freies und unabhängiges Bulgarien“
  • Bulgarische Befreiungsbewegung (BOD)
  • Verband der freien Bulgaren
  • Bulgarische Liga für Menschenrechte
  • Bulgarisches freies Zentrum
  • Bulgarische Feuerstelle
  • Bulgarische Interimsregierung
  • Verband der Bulgarischen Machtlosen im Ausland
  • Bulgarische Organisation „Tzar Simeon“
  • Bulgarische Nationalfront „Freiheit“
  • Bulgarische Nationalfront „Kampf“
  • Bulgarische Sozialdemokratische Partei im Exil
  • Verband der ehemaligen Bulgarischen Soldaten im Exil
  • Studentische Jugendorganisation „Stefan Stambolov“
  • Bulgarische Orthodoxe Kirche im Exil u. a.

In der Nähe des Städtchens Zeilsheim, nicht weit von Frankfurt am Main, wurde 1951 die erste bulgarische Kompanie in der NATO ausschließlich aus politischen Emigranten gebildet.
In den 14 Jahren ihrer Existenz dienten 2500 Bulgaren in ihren Reihen.

Alle Soldaten und Offiziere waren Bulgaren, die es geschafft hatten, aus Bulgarien illegal zu fliehen, um in den Reihen der bulgarischen Nato-Einheit die freie Welt gegen die kommunistische Gefahr zu verteidigen und somit auch für die Befreiung ihrer Heimat vom kommunistischen Totalitarismus zu kämpfen.

In den Ost-West- Verhandlungen zur Zeit der „Entspannung“ wurde seitens des Warschauer Paktes immer wieder die Auflösung dieser nationalen Einheiten in der NATO verlangt. In der Konsequenz dieser Politik erfolgte am 3. Juni 1964 die Auflösung der bulgarischen NATO-Einheit.

>> Die Straflager, TWO, Arbeitsumerziehungswohnheime [10]

Georgi Marinov- Tarpana, Befehlshaber des Zweiten Gorjani-Tcheta in Sliven,
Privatarchiv


Georgi Marinov- Tarpana, Befehlshaber des Zweiten Gorjani-Tcheta in Sliven,
Privatarchiv



Fotodokumentation einer Milizaktion,
Museum der MVR, Foto F. K.

Der Kommandeur einer Gorjani Einheit, in einem Schusswechsel getötet,
MVR Museum; photo F. K.